
Schritt 1: Die richtige Bohnenwahl für Cafe Crema
Die Grundlage eines guten Cafe Crema ist eine passende Bohnenmischung. Anders als beim Espresso kommen hier mittelstark geröstete Arabica- oder Arabica-Robusta-Blends zum Einsatz, die weniger Röstaromen und mehr Säurekomplexität mitbringen. Wichtig ist ein frischer Mahlgrad, der zwischen Espresso- und Filterkaffee liegt – fein genug für Druckextraktion, aber grob genug, um Bitterkeit zu vermeiden.

Schritt 2: Mahlgrad und Dosierung gezielt abstimmen
Für einen klassischen Cafe Crema beträgt die Durchlaufzeit etwa 20–30 Sekunden bei einem Brühverhältnis von ca. 1:15. Pro Tasse werden rund 14–18 g Kaffeemehl benötigt. Der Mahlgrad sollte so gewählt werden, dass die Extraktion nicht zu schnell (wässrig) oder zu langsam (bitter) erfolgt. Ein gleichmäßiges Kaffeebett im Siebträger oder Brüheinsatz sorgt für stabile Extraktionsergebnisse.
Schritt 3: Mit hohem Brühdruck zur charakteristischen Crema
Die Zubereitung erfolgt klassisch mit einem Siebträger oder Vollautomaten bei etwa 9 bar Brühdruck. Entscheidend ist die Wassertemperatur um die 92–94 °C. Das größere Tassenvolumen (120–150 ml) wird mit einem längeren Bezug realisiert, ohne den Geschmack zu verwässern. Die namensgebende Crema entsteht durch die Druckextraktion und dient als Aroma- und Wärmeschutz.
Schritt 4: Passende Tasse und sofortiger Genuss
Ein Cafe Crema entfaltet sein volles Aroma nur in vorgewärmten, dickwandigen Tassen. Ideal sind große Kaffeetassen mit 180–200 ml Fassungsvermögen, die das Getränk temperaturstabil halten. Direktes Servieren ist entscheidend, da die Crema schnell zerfällt und die aromatischen Öle sonst verfliegen. Ein Cafe Crema wird klassisch ohne Milch serviert, erlaubt jedoch Variationen.

Was unterscheidet Cafe Crema von Espresso und Americano?
Obwohl alle drei Getränke auf derselben Bohnengrundlage basieren, liegen deutliche Unterschiede in Extraktion, Volumen und Geschmack. Ein Espresso wird mit kürzerer Brühzeit und weniger Wasser (25–30 ml) zubereitet und bringt konzentrierte Röstaromen hervor. Ein Americano hingegen entsteht durch das nachträgliche Verlängern eines Espressos mit heißem Wasser. Der Cafe Crema hingegen nutzt mehr Wasser direkt im Brühvorgang, wodurch sich eine harmonische Balance aus Intensität und Trinkfülle ergibt. Auch die typische Crema ist beim Cafe Crema dichter und voluminöser als beim Americano.
Siebträger vs. Vollautomat – welche Methode eignet sich besser?
Für präzise Zubereitung mit hoher Geschmacksdifferenzierung eignet sich der Siebträger. Er erlaubt die genaue Steuerung von Druck, Temperatur und Durchlaufzeit. Wer jedoch auf Komfort und gleichbleibende Ergebnisse setzt, kann auf einen hochwertigen Vollautomaten zurückgreifen. Wichtig ist dabei eine Maschine mit programmierbarer Getränkemenge, geeigneter Brühgruppe und regelmäßigem Reinigungsintervall. Espressokocher oder Filtermaschinen sind für Cafe Crema ungeeignet, da sie nicht den benötigten Druck erzeugen können.

Milch und Zucker – eine Frage des Stils, nicht der Technik
Traditionell wird Cafe Crema pur getrunken, seine milde Aromatik erlaubt jedoch Anpassungen. Ein Schuss Milch oder pflanzliche Alternativen wie Haferdrink mildern die Fruchtsäure, während Zucker die Bitterkeit balanciert. Gewürze wie Zimt oder Kardamom finden sich eher in nordafrikanischen oder orientalischen Zubereitungsformen. Wichtig bleibt: Milch sollte nicht den Kaffeegeschmack überdecken, sondern ergänzen.
Koffeingehalt und Verträglichkeit
Durch die größere Wassermenge enthält ein Cafe Crema mehr Koffein als ein Espresso – bei gleichzeitig geringerer Konzentration pro Milliliter. Eine Standardtasse enthält je nach Bohnensorte und Brühmenge zwischen 90 und 120 mg Koffein. Menschen mit empfindlichem Magen profitieren von der geringeren Bitterkeit im Vergleich zu Espresso. Wer koffeinreduziert genießen möchte, kann auf entkoffeinierte Blends aus Langzeitextraktion zurückgreifen – ohne Einbußen in der Crema-Bildung.
Fazit: Cafe Crema als eigenständiges Kaffeeprofil
Der Cafe Crema ist mehr als ein verlängerter Espresso. Seine ausgewogene Zubereitung, das harmonische Aroma und die charakteristische Crema machen ihn zu einem eigenständigen Kaffeegetränk mit Wiedererkennungswert. Wer Brühparameter und Bohnenwahl beherrscht, erhält ein vollmundiges, mildes Kaffeeerlebnis – perfekt zwischen Espresso-Intensität und Filterkaffee-Leichtigkeit.