Espresso

Jeder kennt ihn und er ist die Grundlage vieler Kaffeegetränke: Der Espresso. Ob du ihn pur genießt oder als Basis für Cappuccino, Flat White oder Americano verwendest: Ein gut zubereiteter Espresso liefert Kraft, Aroma und einen kurzen Moment echte Kaffeekultur.

Espresso richtig Zubereiten 

Die Wahl der richtigen Bohne

Egal ob mit der Herdkanne, dem Vollautomaten oder der Siebträgermaschine, die Wahl der richtigen Bohne ist entscheidend, wenn du einen richtig guten Espresso zubereiten willst. Nicht jede Kaffeebohne ist für die hohe Intensität und den kurzen Brühvorgang geeignet.

Für einen klassischen Espresso nehme mittel bis dunkel geröstete Bohnen, da sie weniger Säure enthalten und beim kurzen Kontakt mit heißem Wasser ihr volles Aroma entfalten. Wenn du es eher mild und komplex magst, greif zu 100 % Arabica. Ein Robustaanteil macht deinen Kaffee etwas bitterer.

Wichtig ist: Deine Bohne sollte frisch, hochwertig und für die Espressozubereitung geeignet sein. 

Der optimal Espressomahlgrad

Nicht nur die Bohne, sondern auch der Mahlgrad entscheidet über den Geschmack deines Espressos. Abhängig davon mit welcher Methode du dir deinen Espresso zubereitest brauchst du verschiedene Einstellungen.

Wenn du mit einer Siebträgermaschine zubereitest musst du sehr feines Kaffeepulver verwenden, das kannst du dir so wie Mehl vorstellen. Bei einer Mühle mit einer Skala von 1-10 wäre das Stufe 1-3 und bei einer Skala von 1-40 wäre es Stufe 5-10. Bei einem solchen Mahlgrad baut sich genug Widerstand auf, damit dein Espresso in 25–30 Sekunden extrahiert wird und kräftig und cremig schmeckt. Wenn der Mahlgrad zu grob ist, läuft’s zu schnell durch. Wenn er zu fein ist wird’s schnell bitter.

Bei der Zubereitung mit der Herdkanne solltest du etwas gröber mahlen ungefähr so wie feiner Sand. Dies wäre Stufe 3-5 (bei einer Skala von 1-10), beziehungsweise Stufe 10-15 (bei einer Skala von 1-40). Bei einem zu feinem Mahlgrad verstopft das Sieb, bei einem zu groben bringt es keinen Geschmack.

Beim Vollautomaten brauchst du einen feinen, gleichmäßigen Mahlgrad, aber nicht ganz so extrem wie beim Siebträger – sonst quält sich die Maschine oder es dauert ewig. Dies entspricht Mahlgrad 2-4 (bei Skala 1-10) oder 8-12 (bei Skala 1-40).

Kaffeemenge

Ohne die richtige Menge kein echter Espresso! Wenn du einen richtig guten Espresso zubereiten möchtest, solltest du auch auf die richtige Kaffeemenge achten. Sie entscheidet darüber, wie dein Espresso am Ende schmeckt. Je nach Zubereitungsart gelten leicht unterschiedliche Regeln.

Beim Siebträger bist du ganz klassisch unterwegs: Für einen doppelten Espresso verwendest du etwa 18 bis 20 Gramm Kaffeepulver für einen einfachen 9-10 Gramm. Dies sorgt für die perfekte Extraktion. Wiege die Kaffeemenge mit einer Feinwaage ab! Dadurch vermeidest du Abweichungen und dein Espresso schmeckt immer perfekt wie du ihn haben willst.

Bei der Herdkanne kannst du etwas weniger Pulver nehmen. Hier füllst du den Filtereinsatz komplett locker mit Kaffeemehl, ohne es anzudrücken. Eine typische Herdkanne für zwei Tassen benötigt 12 bis 14 Gramm Kaffee. Drückst du das Pulver zu fest oder verwendest zu viel, kann der Druck nicht richtig arbeiten und dein Kaffee wird nicht gut schmecken.

Beim Vollautomaten übernimmt die Maschine die Dosierung automatisch und du musst kaum noch was machen außer den Knopf zu drücken. Je nach Einstellung variiert die Kaffeemenge zwischen 7 und 10 Gramm pro Becher. Willst du einen stärkeren Espresso, kannst du bei vielen Geräten die Kaffeestärke erhöhen oder die Bohnenmenge manuell anpassen.

Richtig Tampen: So gelingt dir die perfekte Espresso-Extraktion

Am Tampen kommst du bei der Zubereitung mit der Siebträgermaschine nicht vorbei. Solltest du deinen Espresso mit einem Vollautomaten oder einer Herdkanne zubereiten fällt dieser Schritt weg. Es geht darum, das frisch gemahlene Kaffeemehl im Siebträger gleichmäßig und mit konstantem Druck anzudrücken, damit das Wasser später gleichmäßig hindurchfließen kann.

Am besten drückst du mit etwa 15–20 Kilogramm Kraft nach unten. Um ein Gefühl dafür zu bekommen wie doll das ist kannst eine Waage nehmen, den Tamper draufstellen und dann drücken. Halte dabei, den Tamper gerade! Ist die Oberfläche schief, fließt das Wasser ungleichmäßig und der Espresso wird unausgewogen.

Tampen ist keine Kraftprobe, sondern eine Frage der Sorgfalt und Wiederholung. Je gleichmäßiger du tampst, desto besser läuft dein Espresso durch und bekommt so ein besseres Aroma und eine dichtere Crema.

Die richtige Wassertemperatur beim Espresso – warum sie entscheidend ist.

Die Wassertemperatur ist immer ein wichtiger Faktor. Egal ob du eine Espressokanne, einen Vollautomaten oder eine Siebträgermaschine benutzt. Jede Methode bringt allerdings ihre eigenen Besonderheiten mit.

Bei der Siebträgermaschine hast du oft die Möglichkeit, die Brühtemperatur genau einzustellen. Ideal für Espresso liegt sie zwischen 91 und 96 °C, je nach Röstung. Hellere Bohnen kannst du mit einer etwas höheren Temperatur brühen (91-93°C). Bei dunkleren kannst du es ein klein wenig kühler halten (94-96°C).

Im Vollautomaten regelt das Gerät die Temperatur normalerweise automatisch. Hier ist wichtig, dass die Maschine sauber gewartet ist, damit sie die Zieltemperatur konstant erreicht. Auch hier bewegen sich die Werte im Bereich von 91 bis 96 °C. Hochwertige Vollautomaten erlauben oft eine kleine Anpassung der Brühtemperatur, falls deiner so eine Funktion hat, kannst du so deinen Espresso feintunen.

Die Espressokanne ist da etwas spezieller: Du kannst die genaue Temperatur nicht direkt steuern. Hier kommt es darauf an, dass du das Wasser bei mittlerer Hitze langsam zum Kochen zu bringst. Wird die Kanne zu heiß, verbrennen die Aromen; wenn es zu kalt ist bleibt dein Kaffee flach. Ein kleiner Trick ist, die Kanne direkt vom Herd zunhemen sobald der Kaffee hörbar durchläuft.

Die richtige Tasse für perfekten Espresso: Darauf solltest du achten

Die Tasse ist mehr als nur ein schönes Accessoire sie ist Teil deines perfekten Espresso.

Diese hat nämlich einen echten Einfluss auf Geschmack, Temperatur und Trinkgefühl.

Nehme eine klassische Espressotasse aus dickwandiger Keramik. Sie hält die Hitze deutlich besser als dünnes Porzellan oder Glas und sorgt dafür, dass dein Espresso länger die perfekte Temperatur behält. Ideal ist ein Fassungsvermögen von etwa 60 bis 90 Millilitern. Das ist groß genug für einen doppelten Espresso, aber kompakt genug, um die Crema zu erhalten.

Achte darauf, die Tasse vorzuwärmen! Einfach kurz mit heißem Wasser ausspülen, so vermeidest du, dass dein frisch gebrühter Espresso schlagartig abkühlt.

Alles bereit für deinen perfekten Espresso

Damit hast du alles, was du brauchst, um deinen Espresso auf das nächste Level zu bringen. Jede einzelne Stellschraube von der Bohne über den Mahlgrad bis zur Temperatur trägt dazu bei, das Beste aus deinem Espresso herauszuholen.

Egal welche Zubereitungsmethode du nutzt, sie sind alle ähnlich, haben aber Ihre Feinheiten. Der perfekte Espresso entsteht nicht durch Zufall, sondern durch Aufmerksamkeit, Übung und kleine Anpassungen. Also, nimm dir die Zeit, taste dich Schritt für Schritt heran und genieße den Moment, wenn du den ersten wirklich perfekten Espresso aus deiner Maschine holst egal ob als puren Shot oder als Basis für verschiedenste andere Kaffeegetränke.